Schon mal im Urlaub davon ausgegangen, dass der Tag genauso abläuft wie in Deutschland? Ich war im letzten Spanienurlaub mal wieder sehr überrascht als mittags gähnende Leere herrschte in der Innenstadt des Örtchens: Die Spanier hielten den traditionellen Mittagsschlaf, die Siesta. Welche weltweiten Unterschiede in der Schlafkultur gibt es noch? Zum heutigen Weltschlaftag hab' ich mal recherchiert, wie kurios die Welt schläft.
Siesta – Mittagsruhe im Süden
Wer einen Urlaub nach Süd- und Westeuropa plant, sollte wissen: Auch in Portugal, Griechenland und im Süden Italiens sowie Frankreichs ist die Siesta-Kultur weit verbreitet. Also scheinbar gerade dort, wo es sehr warm wird. Kein Wunder: Zur Mittagszeit steht die Sonne am höchsten und sorgt bisweilen für unerträgliche Hitze. An körperliche Arbeit ist dann kaum zu denken. Der schlaue Trick der Siesta: Genau diese Zeit als Erholungsphase zu nutzen. Üblicherweise legen die Menschen die Arbeit für zwei bis drei Stunden nieder, bis der Hitze-Zenit überschritten ist. Im Gegenzug sind Geschäfte und Büros meist länger in den Abend geöffnet, als wir das in Deutschland kennen.
Inemuri – Schlafen auf Japanisch
Deutlich kurioser ist die japanische Schlafkultur des Inemuri, also des „anwesend sein und schlafen“. Dahinter verbirgt sich ein anderes Schlafverhalten: Anstatt den eigenen Schlaf, wie in Deutschland üblich, in eine lange Schlafphase zu packen, gibt es eine kürzere nächtliche Schlafphase, die tagsüber durch mehrere Powernaps „verlängert“ wird. Da dieser gestückelte Schlaf gesellschaftlich in der Öffentlichkeit und selbst am Arbeitsplatz akzeptiert ist, führt das zu ungewohnten Bildern: Schlafende Menschen in U-Bahnen und Meetings oder gar Restaurants. Das Bizarre dabei: Inemuri wird in Japan bisweilen als vorbildlich angesehen. Es ist ein Anzeichen für die dortige Tugend, sich bis zur Erschöpfung für die eigenen Aufgaben aufzuopfern. Für die Powernaps spricht jedenfalls, dass sie die anschließende Konzentration und Leistungsfähigkeit steigern können.
Sorgenpuppen – besser schlafen dank Maya-Brauch
Zu guter Letzt ein Abstecher in die Welt des mystischen Lateinamerikas: In Mexiko und Guatemala gibt es einen Brauch, der bis auf die antiken Maya zurückgehen soll. Gemeint sind die ein bis fünf Zentimeter großen Sorgenpuppen, auf Spanisch Muñeca quitapena genannt, die meist aus Draht, Wolle und Stoffresten bestehen. Traditionell ist ihr Aussehen der Maya-Prinzessin Ixmucane nachempfunden. Der Legende nach gab ihr der Sonnengott Kinich Ahau die Gabe, jedes sorgenvolle Problem der Menschen lösen zu können. Gerade Kinder erzählen daher den in traditionelle Maya-Gewänder gekleideten Puppen abends vor dem Schlafen ihre Sorgen und Probleme. Unter das Kissen gelegt nimmt die Puppe dem Menschen die Grübelei ab und beschert eine ruhige Nacht. Zudem sind die schlechten Gedanken am nächsten Morgen Geschichte, da einem das Wissen und die Weisheit zur Lösung der eigenen Sorgen gegeben wurde.
Mein Fazit: Die Schlafkultur kann zwar global sehr unterschiedlich ausfallen, hat aber überall auf der Welt dasselbe Ziel: eine gute Schlafqualität. Ein weltweit verbreiteter Störer gefährdet allerdings den guten Schlaf: Schnarchen kann gesunden Schlaf empfindlich stören und unterbrechen. Das wiederum birgt gesundheitliche Risiken. Dass Zahnärzte hier helfen können, wissen viele noch gar nicht. Daher: Für ein erholtes Aufwachen trotz Schnarchen können die Experten von SchlafHarmonie beraten: https://www.schlafharmonie.de/
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Quellen:
Westhoff J (2013), Steiner B (2007), Stilwell B (2019), Common Hope (2018)