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Schlafharmonie

Schlafmythen im Check: Was stimmt wirklich?

Guter Schlaf ist entscheidend für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Dennoch ranken sich zahlreiche Mythen um das Thema Schlaf, die oft mehr Verwirrung stiften als Klarheit bringen. In diesem Artikel nehmen wir einige der gängigsten Schlafmythen unter die Lupe und prüfen ihren Wahrheitsgehalt.

 Mythos 1: Ein Glas Wein hilft beim Einschlafen

Teilweise richtig. Alkohol kann entspannend wirken und so das Einschlafen erleichtern. Leider beeinträchtigt er aber die Schlafqualität erheblich. Während des Schlafs reagiert das Gehirn auf den Abbau des Alkohols mit Weckimpulsen, Unruhe oder Schwitzen. Dies führt zu einer Reduktion der Tiefschlafphasen, wodurch der Schlaf insgesamt weniger erholsam ist.

Mythos 2: Man kann zu wenig, aber nicht zu viel schlafen

Falsch. Wissenschaftliche Auswertungen haben gezeigt, dass sowohl zu wenig als auch zu viel Schlaf die psychische Gesundheit, Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden beeinträchtigen können. Die genauen Mechanismen, warum zu viel Schlaf negative Effekte hat, sind noch nicht vollständig geklärt. Eine Studie von Forschenden der Universitäten Cambridge und Fuhan analysierte Daten von 500.000 Erwachsenen zwischen 38 und 73 Jahren. Das Fazit: Sieben Stunden Schlaf sind für viele optimal. Abweichungen von dieser Schlafdauer, sei es nach oben oder unten, können mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen einhergehen. Wann das so ist, hängt jedoch von persönlichen Faktoren ab. Die optimale Schlafdauer kann von Mensch zu Mensch sehr verschieden sein.

Mythos 3: Bei Vollmond schläft man schlechter

Richtig. Neueste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Menschen rund um den Vollmond später einschlafen und ihre Schlafdauer insgesamt verkürzt ist. Allerdings sind die Ergebnisse nicht einheitlich, und weitere Forschungen sind notwendig, um diesen Zusammenhang vollständig zu verstehen.

Mythos 4: Wer schnarcht, schläft besser

Falsch. Schnarchen sagt nichts über die Schlaftiefe oder die Qualität des Schlafs aus. Das nervige Geräusch entsteht durch die natürliche Entspannung und dadurch Erschlaffen der Muskeln im Schlaf. Kommt es durch Schnarchen darüber hinaus zu Atemaussetzern (Schlafapnoe), kann es schnell gesundheitsschädlich werden: Gehirn und Herz werden durch Unterversorgung und Stressreaktionen beansprucht, was die Risiken für Herzinfarkte und Schlaganfälle deutlich erhöht.

Mythos 5: Essen im Schlaf – geht das?

Teilweise wahr. Während des normalen Schlafs essen wir nicht. Jedoch kann es beim Schlafwandeln (Somnambulismus) zu Aktivitäten wie Herumlaufen oder sogar Essen kommen. Betroffene finden beispielsweise am Morgen leere Verpackungen von Süßigkeiten, ohne sich an den Verzehr zu erinnern, und klagen über eine unerklärliche Gewichtszunahme.

Mythos 6: Nächtliche Rückenlage gilt es zu vermeiden

Stimmt. Schlafen in Rückenlage erhöht das Risiko für schlafbezogene Atmungsstörungen wie Schlafapnoe – besonders bei Übergewicht und größerem Nackenumfang. In dieser Position liegt das Gewebe des Halses schwerer auf den Atemwegen und verengt diese, was zu Schnarchen bis zu Atemaussetzern bei zeitweise völligem Verschluss führen kann. Mediziner unterscheiden sogar in eine „positionsabhängige Schlafapnoe“, die nur beim Schlafen in Rückenlage auftritt und die stärker wird, je mehr Schlafzeit in dieser Position verbracht wird.

Verdacht auf Schlafapnoe? Die Anzeichen lassen sich schnell und einfach selbst testen. Hier geht’s zum Selbsttest.

Mythos 7: Mit dem Kopf nach Norden schlafen wir schlechter

Falsch. Es gibt die Annahme, dass die Ausrichtung des Bettes gemäß den Himmelsrichtungen die Schlafqualität beeinflusst. Wissenschaftlich belegen ließ sich dies bisher nicht.

Mythos 8: Ältere Menschen brauchen weniger Schlaf

Falsch. Obwohl sich manche Witzbolde über die „senile Bettflucht“ lustig machen – Fakt ist: Ältere Menschen benötigen genauso viel Schlaf wie jüngere Erwachsene. Allerdings verändert sich der Schlaf im Alter: Die Tiefschlafphasen werden kürzer, und der Schlaf wird störanfälliger. Dennoch bleibt das benötigte Schlafpensum gleich.

Mythos 9: Der Schlaf vor Mitternacht ist besonders wertvoll

Falsch. Die Uhrzeit des Zubettgehens spielt keine Rolle für die Schlafqualität. Entscheidend ist, dass wir ausreichend Tiefschlaf bekommen. Die ersten zwei bis drei Stunden nach dem Einschlafen gelten als besonders erholsam, unabhängig davon, ob dies vor oder nach Mitternacht geschieht.

Mythos 10: Gute Schläfer wachen nachts nicht auf

Falsch. Nachts aufzuwachen ist normal und gehört zum Schlafzyklus dazu. Wir wachen in der Nacht sogar sehr viel öfter auf, als wir denken und nehmen das nicht immer wahr. Diese kurzen Wachphasen beeinträchtigen die Schlafqualität in der Regel nicht.

Mythos oder Wahrheit?

Viele verbreitete Annahmen über den Schlaf halten einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand. Es ist wichtig, sich über solche Mythen zu informieren, um die eigene Schlafqualität nicht unnötig zu beeinträchtigen. Bei anhaltenden Schlafproblemen sollten Sie jedoch stets einen Arzt konsultieren.

Über mich

Hallo, ich bin Ingo, Euer wissensdurstiger Schlafforscher

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