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Übergewicht und Schnarchen: Warum Gewichtsreduktion gesunden Schlaf fördert

Sie oder Ihr Partner sind genervt von nächtlichem Schnarchen? Dann sind Sie nicht allein: Millionen von Menschen weltweit sind davon betroffen. Schnarchen ist nicht nur ein störendes Geräusch, sondern kann auch ein Warnsignal für ernsthafte Gesundheitsprobleme wie Schlafapnoe (OSA) sein. Besonders häufig tritt Schnarchen bei Menschen mit Übergewicht auf. Warum das so ist und welche Möglichkeiten es gibt, dieses Problem zu lösen, schauen wir uns im Folgenden etwas genauer an.

Übergewicht: Ein Risikofaktor für Schnarchen und Schlafapnoe

Übergewicht gilt als einer der Hauptfaktoren, die Schnarchen und obstruktive Schlafapnoe, Atemaussetzer während des Schlafes, begünstigen. Eine zentrale Rolle spielen dabei Fetteinlagerungen im Mund- und Rachenraum. Diese engen die oberen Atemwege ein und führen dazu, dass der Atemfluss behindert wird.

  • Etwa 40 % der Erwachsenen mit Übergewicht schnarchen regelmäßig.
  • Die Wahrscheinlichkeit, an Schlafapnoe zu leiden, steigt mit dem Body-Mass-Index (BMI) stark an. Schon ab einem BMI von über 30 sprechen Experten von einem signifikant höheren Risiko.

Wie Übergewicht Schnarchen begünstigt

  • Fetteinlagerungen im Rachenbereich: Die Einlagerung von Fettgewebe im Rachenbereich verengt den Luftweg und erhöht den Widerstand beim Atmen.
  • Schwächung der Atemwegsmuskulatur: Übergewicht kann die Elastizität der Weichteile beeinträchtigen. Dies erhöht das Risiko, dass die Atemwege während des Schlafs zeitweise verschlossen werden.
  • Veränderte Stoffwechsellage: Adipositas (Fettleibigkeit) beeinflusst den Hormonhaushalt und begünstigt entzündliche Prozesse. Auch dies kann die Atemmuskulatur schwächen und die Funktionsweise des gesamten Atmungsapparates (respiratorisches System) negativ beeinflussen.

 Warum Schnarchen mehr ist als ein lästiges Geräusch

  • Schnarchen stört den Schlaf und verhindert tiefe Erholungsphasen.
  • Bei Schlafapnoe kommt es zu Atemaussetzern, die den Sauerstoffgehalt im Blut senken. Dies erhöht das Risiko für Bluthochdruck, Herzinfarkt und Diabetes.

Wissenschaftliche Studien* untermauern die Zusammenhänge

  • Übergewichtige Teilnehmer hatten ein bis zu fünfmal höheres Risiko, an Schlafapnoe zu erkranken.
  • Eine Gewichtsreduktion von 10 % reduzierte die Häufigkeit der Atemaussetzer um bis zu 26 %.
  • Patienten, die signifikant abnahmen, berichteten über eine spürbare Verbesserung ihres Schlafs und weniger Schnarchen.

BMI und Schnarchen: Ein klarer Zusammenhang

Der Body-Mass-Index (BMI) ist ein hilfreicher Indikator, um das Gewicht in Relation zur Körpergröße einzuschätzen. Ein Wert über 25 gilt als Übergewicht, ab 30 spricht man von Adipositas. Dabei ist jedoch zu beachten, dass oftmals sehr sportliche und muskulöse Menschen ebenfalls einen erhöhten BMI aufweisen, ohne dass hier ein Übergewicht im klassischen Sinn besteht.

Studien zeigen, dass bereits ein leicht erhöhtes Körpergewicht das Risiko für Schnarchen und Schlafapnoe verdoppeln kann.

Tipps zur Einschätzung Ihres BMI

  • Nutzen Sie Online-Rechner, um Ihren BMI schnell zu berechnen.
  • Sprechen Sie mit einem Arzt, wenn Ihr BMI über 25 liegt, und klären Sie, ob gesundheitliche Risiken bestehen.

Häufige zusätzliche Risikofaktoren für Schnarchen sind:

  • Alkoholkonsum: Alkohol lässt die Muskeln erschlaffen und verstärkt Schnarchen.
  • Geschlecht: Männer schnarchen häufiger als Frauen, da sie meist von Natur aus engere Atemwege haben.
  • Anatomische Gegebenheiten: Polypen oder eine gekrümmte Nasenscheidewand können ebenfalls den Luftstrom behindern.

Prävention und Behandlung: Gewichtsreduktion als Schlüssel zur Besserung

Wenn Sie unter Übergewicht leiden, ist das Abnehmen überschüssiger Kilos eine der effektivsten Maßnahmen, um Schnarchen zu reduzieren oder ganz zu verhindern.

  • Setzen Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Proteinen.
  • Vermeiden Sie späte Mahlzeiten, stark verarbeitete Lebensmittel sowie Alkohol.
  • Integrieren Sie Bewegung in Ihren Alltag – schon ein Spaziergang nach dem Abendessen oder Treppe statt Aufzug kann helfen.

Innovative Lösung: Individuelle Schnarchschiene vom Zahnarzt

Eine speziell angefertigte Schnarchschiene (auch: Unterkieferrückfallverhinderungsschiene) wird nach Maßgabe Ihres Zahnarztes vom deutschen Fachlabor Orthos individuell für Sie gefertigt. Sie hält den Unterkiefer während des Schlafs leicht nach vorne. Dadurch bleibt der Rachenraum offen, der Atem kann frei fließen und das Schnarchen wird reduziert oder komplett verhindert.

Vorteile der Anti-Schnarchschiene

  • Individuell angepasst und komfortabel zu tragen
  • Geeignet für „Normalschnarcher“ und Patienten mit leichter bis mittlerer Schlafapnoe
  • Wesentlich komfortabler als das Schlafen z. B. mit einer Überdruckmaske (CPAP), die auf das Gesicht aufgesetzt wird und nachts mit Überdruck Sauerstoff zuführt.

Hier finden Sie weitere Informationen zur Schnarchschiene vom Zahnarzt.

Gesunder Schlaf beginnt mit Ihrem Gewicht

Der erkennbare Zusammenhang zwischen Übergewicht und Schnarchrisiko zeigt, wie wichtig es ist, ein gesundes Körpergewicht zu halten. Mit kleinen Veränderungen im Alltag, wie einer bewussten Ernährung und regelmäßiger Bewegung können Sie nicht nur das Schnarchen verringern, sondern auch das Risiko schwerwiegender Erkrankungen minimieren.

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* Quellen und weiterführende Studien: Studie des Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston, Britischen National Bariatric Surgery Registry, Hiestand DM et al. Chest 2006, American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine, Intersom Köln Zentrum für Schlafmedizin & Schlafforschung, Springer Medizin: "Obstruktive Schlafapnoe und arterielle Hypertonie"

 

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