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Schlechte Nacht gehabt? Drei Schlafräuber, die viele gar nicht kennen

Stress, Schnarchgeräusche, Alkohol, im Internet surfen, bis die Augen brennen – sind nicht die einzigen Gründe für schlechten Schlaf. Auch viele weniger bekannte Schlafräuber können die Nachtruhe stören: In gewissen Fällen gehört sogar das abendliche Zähneputzen dazu. Was es damit auf sich hat – und wie sich gegensteuern lässt.

Schlafkiller Klimawandel: Zu warm zum Schlummern

Der Klimawandel beschert uns immer häufiger Sommertage mit mehr als 30 Grad. Auch nachts kühlt es dann nicht mehr richtig ab. Das schlaucht und stört den Schlaf: Ist es nachts wärmer als 25 Grad, ist der Organismus damit beschäftigt, die Körperkerntemperatur stabil zu halten. Die Gefäße weiten sich, man schwitzt, bekommt Durst – all das torpediert die Nachtruhe. Das trifft Menschen weltweit: Dänische Forschende haben sieben Millionen Schlafdaten von mehr 47.000 Erwachsenen in 68 Ländern mit den lokalen Wetterdaten verknüpft. Dabei stellten sie fest, dass Temperaturen über 30 Grad mit verzögertem Einschlafen, längeren Wachzeiten und verkürzter Schlafzeit einhergehen. Besonders Frauen und ältere Menschen schliefen dann schlechter.

Was tun? Vor dem Schlafengehen lauwarm duschen sorgt für ein angenehmes Körpergefühl. Ein Tipp ist außerdem, sich nur mit einem Laken zuzudecken. Beim Schlafen ohne Decke oder nackt ist jedoch zusätzliche Vorsicht geboten: Beim Schwitzen ohne regulierende Bettwäsche kühlt man womöglich stärker aus und kann sich erkälten. Weitere nützliche Tipps für erholsamen Schlaf trotz Affenhitze finden sich hier.

Hundemüde? Vielleicht liegt´s am Hund

Auch wenn sie die besten Freunde des Menschen sind: Hunde oder Katzen können der Grund für Schlafprobleme sein. Ähnlich wie schnarchende Bettnachbarn, müssen die Vierbeiner gar nicht mit ins eigene Bett – es reicht, dass sie da sind und Geräusche machen. Hunde können z. B. nachts ebenfalls schnarchen oder winseln und sie machen sich bemerkbar, wenn sie mal raus müssen. Katzen sind dämmerungsaktiv und drehen auf, wenn wir müde werden und schlafen wollen. Sie streunen nachts umher, können penetrant miauen oder an der Tür kratzen.

Bereits frühere Studien haben ergeben, dass Haustiere durchaus den Schlaf stören können. Eine aktuelle Studie aus Dänemark bestätigt das nun. Dabei haben Forschende die Schlafdaten von Hunde- und Katzenhaltern sowie von Personen ohne Haustiere ausgewertet. Menschen mit Haustier brauchten länger als 15 Minuten zum Einschlafen und schliefen öfter weniger als sechs Stunden. Im Vergleich zu Menschen ohne Haustiere hatten Hundeherrchen oder -frauchen häufiger Schlafprobleme und chronische Schlafstörungen; Katzenbesitzerinnen und -besitzer plagten sich dagegen öfter mit Beinzuckungen. Inwiefern die Vierbeiner tatsächlich dafür verantwortlich sind, ist aber noch nicht abschließend geklärt. Sollten weitere Studien das bestätigen, sind Haustier-Schlafplätze außerhalb des eigenen Schlafzimmers ratsam für harmonische Nächte.

Hallo wach: Zahnpasta mit Minzgeschmack

Wer abends beim Zähneputzen eine Zahnpasta mit Minzgeschmack verwendet, darf sich nicht wundern, wenn die Müdigkeit danach verfliegt. Denn Pfefferminzduft wirkt belebend und steigert die Wachsamkeit. In einer Studie waren Menschen in einem abgedunkelten Raum mit Pfefferminzöl nach 11 Minuten deutlich weniger schläfrig als in einem geruchslosen Raum. Das ist klasse, um z. B. beim Autofahren fit zu bleiben, aber nicht vor dem Schlafengehen. Wer schlecht einschläft, sollte daher überlegen, auf eine Zahnpasta mit weniger Minzgehalt oder anderem Geschmack umzusteigen. Weitere Düfte mit anregender Wirkung sind Zimt, Eukalyptus und Rosmarin.

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Quellen (Kurzversion):

Minor K et al. (2022), Medlin K & Wisnieski L. (2023), Norrish MI & Dwyer KL (2005), Raudenbush B & Grayhem R (2009)

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Hallo, ich bin Ingo, Euer wissensdurstiger Schlafforscher

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